Apple Card funktioniert nicht ohne iPhone

Die Apple Card erfreut sich in den USA einem echten Hype. Doch es gibt einen entscheidenden Nachteil der Kreditkarte.

Die Apple Card ist ohne Zweifel eine interessante Kreditkarte – in Deutschland gibt es sie vorerst aber noch nicht. Doch Kunden sollten sich nicht davon blenden lassen, dass die Apple Kreditkarte groß in den Medien ist. Über einen großen Nachteil schweigt Apple nämlich die meiste Zeit. Stattdessen wird die Kreditkarte groß angepriesen, unter anderem als „einfach, transparent und privat“. Das klingt soweit gut, doch einfach ist die Kreditkarte nur solange man sein iPhone nicht verliert oder verlegt.

Alles läuft bei der Apple Card über das iPhone

Bei herkömmlichen Kreditkarten läuft die Abwicklung von Zahlungen über ein System im Hintergrund – einsehen kann man diese meist in einer App, auf der Webseite oder auch bei telefonischer Nachfrage beim Kundenservice. Apple geht mit seiner Kreditkarte einen ganz anderen Weg, denn alles läuft über das iPhone und die dort hinterlegte Wallet App. Das klingt im ersten Moment durchaus praktisch, denn alle Leistungen der Kreditkarte sind vergleichsweise einfach und praktisch gebündelt. Doch die gute Übersichtlichkeit sorgt dafür, dass es ganz schwierig werden kann, wenn man sein iPhone einmal verlieren sollte.

Kein Zugriff auf Umsatzdaten bei Verlust

Wie Buzzfeed und weitere Webseiten berichten, ist der Zugriff auf Umsatzdaten nicht mehr möglich, wenn ein Verbraucher sein Mobiltelefon verliert. Die Folgen sind dabei durchaus gravierend, denn eine Einsicht auf einer Webseite oder ähnlichem ist nicht möglich. Wer sein iPhone verlegt oder einfach nur ein paar Tage nicht dabei hat, kann nicht einmal mehr im Notfall einen Blick auf die Umsätze werfen. Damit aber noch nicht genug, denn sollte man das iPhone einmal verlieren, ist sogar nicht mal mehr der Ausgleich der Kartenabrechnung möglich. Da in den USA eine Abbuchung vom Girokonto nicht automatisch stattfindet, fallen damit auch direkt Verzugszinsen an, die es auch bei der Apple Card in sich haben können.

Unklare Hilfe im Ernstfall

Was also passiert im absoluten Ernstfall, wenn das iPhone einmal verloren geht? Das ist ein wenig unklar, denn Apple weist auf Nachfrage darauf hin, dass ein Einblick in die Umsatzdaten dann nur noch über ein anderes iOS-Gerät möglich ist. Wer keines hat, der kommt überhaupt nicht an seine Umsatzübersicht. Theoretisch steht noch der Apple Support zur Hilfe bereit, der im Zweifel bei einer Wiederherstellung helfen kann. Da die Partnerbank Goldman Sachs aber erstmals eine Kreditkarte ausgibt, zweifeln Experten an der Qualität des Kundenservice. Zudem sind bei einer solchen Anfrage besonders viele Daten über die eigene Person notwendig. Praktisch und einfach ist die Apple Card scheinbar nur dann, wenn man das iPhone nicht verliert.