Bis zu 80 Cent für die Zahlung mit der Girokarte

Bis zu 80 Cent pro Vorgang – hunderte Banken in Deutschland nehmen laut einer aktuellen Untersuchung Gebühren für Zahlungen mit der Girokarte.

Das kontaktlose Bezahlen ist der große Trend der aktuellen Zeit, auch weil Handel und Banken dafür werben. Der Hintergrund ist klar, denn das schnelle und einfache Bezahlen vermeidet Kontakte und ist daher bei der Eindämmung der Krise rund um das Coronavirus sehr hilfreich. Gleichzeitig allerdings haben auch die Banken etwas davon, denn sie kassieren auf der einen Seite von den Händlern eine Gebühr für den Einsatz der Karte. Doch wie eine Studie herausgefunden hat, ist das nicht alles. Zum anderen kassieren immer mehr Banken nämlich beim Kunden ab.

Mehr als jede dritte Bank nimmt Gebühren

Bei einer Untersuchung von biallo.de ist herausgenommen, dass mittlerweile 462 von mehr als 1.200 untersuchen Banken eine Gebühr für Zahlungen mit der Girokarte erhebt – das sind noch einmal mehr als bei der Untersuchung einige Monate zuvor. Die Journalisten deuten an, dass immer mehr Banken die Möglichkeit erkennen, bei Kartenzahlungen noch einmal mitzuverdienen. Dabei geht es keineswegs um kleine Beträge, denn einzelne Transaktionen können bis zu 80 Cent kosten. Entsprechend sinnvoll ist es, das Kleingedruckte bei der eigenen Bank genau unter die Lupe zu nehmen und sich möglicherweise im Kreditkarten-Vergleich nach einer guten Alternative zur Girokarte umzusehen.

Bis zu 720 Euro Extragebühren für die Girokarte

Als Modellrechnung wurde in der Untersuchung ein Zahlungsverhalten mit im Schnitt drei täglichen Zahlungen mit der Girokarte zugrunde gelegt. Beim schlechtesten Anbieter, der VR-Bank Nord und deren Classic-Konto, müssten Kunden bei diesem Zahlungsverhalten mit Gebühren von insgesamt 60 Euro im Monat zurechtkommen, im Jahr wären es sogar 720 Euro. Das klingt fast schon unglaublich, zumal das Konto auch noch mit einer regulären Monatsgebühr und weiteren Kosten daherkommt. Doch nicht nur die VR-Bank Nord schneidet schlecht ab, im Schnitt liegen die Gebühren bei 35 Cent pro Vorgang. Das bedeutet konkret: Als Kunde bei einer ganz normalen Bank bezahlt man für seine Girokartenzahlung im Jahr unter Umständen mehrere hundert Euro, oftmals ohne davon zu wissen.

Alternativen suchen und auf Kreditkarten setzen

Da die Banken die Gebühren oft als Buchungsgebühren verschleiern und nicht gesondert ausweisen, fallen die Kosten kaum einem Kunden auf. Experten raten daher dazu, ganz genau ins Kleingedruckte zu schauen und bei zu hohen Gebühren die Bank zu wechseln. Gerade Online-Banken, aber auch weiterhin viele Filialbanken bieten komplett kostenfreie Kartenzahlungen. Eine gute Alternative sind auch Kreditkarten, mit denen Zahlungen in fast allen Fällen kostenlos sind. Gute Optionen finden sich etwa in der Deutschland-Kreditkarte oder der GenialCard von der Hanseatic Bank – beide kommen ohne Jahresgebühr daher und lassen sich einfach mit dem Girokonto verknüpfen.