Bringt die Zukunft eine komplett autarke Kreditkarte?

Im Kreditkartenvergleich tummeln sich heutzutage noch zahlreiche Anbieter. Je nach eigenem Zahlungsprofil und Ausgabeverhalten eignen sich da viele unterschiedliche Karten. Doch mit der Einführung von sogenannten Bitcoin-Kreditkarten könnte sich so einiges ändern. Sogar eine komplett autarke Kreditkarte – unabhängig von Banken – ist im Spiel.

Der Bitcoin-Blogger Coinspondent spricht in einem aktuellen Artikel davon, dass „Geldkarten, bald selbst Teil des Bitcoin-Netzwerks [werden], Zugang zur Blockchain [haben] und nicht durch einen Dritten (Kartenanbieter) kontrolliert [werden], sondern nur durch den Besitzer selbst“. Diese Vorstellung ist besonders deshalb interessant, weil bislang alle Modelle im Kreditkartenvergleich von Banken herausgegeben werden. Dabei gibt es oft sogar zwei unternehmerische Partner eines Kunden: einmal die Kreditkartenbank, einmal der Kreditkartenanbieter. Auch bei ersten Bitcoin-Kreditkarten ist immer mindestens ein weiterer Spieler mit von der Partei. Eine komplett autarke und unabhängige Kreditkarte gibt es bislang noch nicht. Doch das soll sich nach Meinung des Bitcoin-Bloggers schon sehr bald ändern. „Kling fast zu schön, um wahr zu sein“ schreibt Coinspondent dazu.

Intermediär hat eine wichtige Funktion

Das alles klingt so, als müsste man die Anbieter im Kreditkarten-Vergleich verurteilen. Doch genau hier liegt ein großer Fehler der Bitcoin-Gemeinde, denn die intermediär zwischengeschalteten Kreditkartenbanken erfüllen eine wichtige Funktion. Sie lassen sich zwar selbstredend für ihren Service bezahlen, doch durch ihre Werbekapazitäten, ihre Investitionen in die Sicherheit und den Kundenservice machen sie Kreditkarten eben erst überhaupt interessant. Wer will schon eine Plastikkarte im Geldbeutel haben, die komplett unabhängig ist, dafür aber komplett auf eine kompetente Beratung verzichtet? Auch im Schadensfall wird es mit einer autarken Plastikkarte ernst. Wer seine unabhängige Kreditkarte verlieren würde, der müsste sich selbst um ein neues Modell kümmern und jeglichen entstandenen Schaden selbst tragen. Eine Haftung seitens der Bank oder so etwas wie Kulanz – im Bereich Kreditkarten immer noch sehr beliebt – würde es so nicht mehr geben.

Banken sorgen für die nötige Vielfalt

Dass die Banken im Kreditkarten Vergleich eine wahrlich nicht zu vernachlässigende Funktion haben, zeigt auch der Fakt, dass sie für die nötige Vielfalt sorgen. Während viele Kunden sich auch weiterhin von ihren Hausbanken eine teure Kreditkarte aufschwatzen lassen, haben viele andere längst erkannt, dass man im Kreditkarten-Vergleich immer ein günstigeres und besseres Modell finden kann. Das geht sogar so weit, dass man als Kunde mit ein bisschen Wissen mit der eigenen Kreditkarte sogar Gewinn machen kann. Anstatt am Ende draufzuzahlen, kann man durch Versicherungen und Treueprogramme sogar bares Geld sparen oder dazuverdienen. Auch Rückvergütung (oft Cashback genannt) kann eine angenehme Ergänzung sein. All das gäbe es in einer Welt ohne verschiedene Anbieter im Kreditkartenvergleich nicht mehr. Man hätte einzig und allein ein autarkes Zahlungsmittel ohne Zusatzfunktionen.

Bitcoins bislang relativ unwichtig

Dass es so weit kommen wird, gilt allerdings sowieso als äußerst fraglich. Auch wenn Blogger zum Thema Bitcoin immer wieder auf die Vorteile des Zahlungssystems aufmerksam machen, gibt es auch erhebliche Zweifel an der Sicherheit und der fehlenden Möglichkeit, zwischen schwarzen Schafen und normalen Nutzern zu unterscheiden. Auch deshalb werden Bitcoins-Kreditkarten für den Moment wohl eher ein Nischenprodukt bleiben. Die komplett autarke Kreditkarte könnte dabei mittelfristig sogar eine Wunschvorstellung bleiben.