Die Deutschen setzen weniger auf Bargeld

Verbraucher in Deutschland setzen immer seltener auf die Zahlung mit Bargeld. Doch ist das schon das Ende des Zahlungsmittels?

Spätestens seit der Krise rund um das Coronavirus setzen die Deutschen immer häufiger auf Zahlungsmittel wie eine Gebührenfrei Mastercard Gold oder auch die DKB Visa Kreditkarte. Doch dennoch bedeutet das noch lange kein Abschied vom Bargeld, denn nicht umsonst sind Scheine und Münzen in Deutschland besonders beliebt. Eine Umfrage des Zahlungsdienstleisters Klarna zeigt allerdings, wo der Trend hingeht – denn das Bargeld ist gerade in der jüngeren Generation nicht mehr so dominierend wie bei den Älteren.

Die Deutschen laufen seltener zum Geldautomaten

Ein gutes Beispiel dafür ist der Weg zum Geldautomaten, den die Deutschen immer seltener gehen. War es früher noch die Regel, dass Verbraucher mindestens einmal pro Woche Bargeld abgehoben haben, nimmt die Zahl der Abhebungen nun immer weiter ab. Einmal pro Woche (12 Prozent), mehrmals pro Woche (3,5 Prozent) oder gar täglich (0,97 Prozent) hebt insgesamt nur knapp jeder achte Verbraucher in Deutschland Bargeld ab. Die Regel sind dagegen eine (31 Prozent) oder mehrmalige Abhebungen pro Monat (26 Prozent). Viele Verbraucher heben sogar weniger als einmal im Monat Bargeld ab (20 Prozent). Immerhin 4 Prozent gaben in der Befragung von Klarna sogar an, nie Geld abzuheben. Wenngleich die Zahl der Abhebungen in Deutschland damit weiterhin hoch ist, nimmt sie im Vergleich zu früheren Umfragen deutlich ab.

Keineswegs alle Einkäufe werden mit Bargeld beglichen

Natürlich ist es mit Blick auf das Zahlungsverhalten der Deutschen besonders wichtig darauf zu achten, wie viele Einkäufe noch mit Bargeld beglichen werden. Auch hier zeigt sich ein interessanter Trend, denn die Mehrzahl der Befragten (knapp 57 Prozent) gab an, in weniger als der Hälfte aller Fälle auf die Zahlung mit Bargeld zu setzen. Jeder achte Befragte erklärte in der Umfrage zudem, überhaupt kein Bargeld mehr für Zahlungen zu verwenden. Allerdings gibt es hier große Unterschiede zwischen den Altersgruppen, denn bei den Verbrauchern ab 45 Jahren werden noch über 90 Prozent aller Zahlungen mit Bargeld beglichen – einen Wandel gibt es also insbesondere bei den jüngeren Käufergruppen.

Weniger Bargeld im Portemonnaie für mehr Sicherheit

Positiv ist zweifelsfrei, dass die Deutschen insgesamt weniger Bargeld mit sich herumtragen als noch vor einigen Jahren. Zwar sind die Beträge im Vergleich zu anderen Ländern immer noch sehr hoch, aber eben auch rückläufig.

Bargeld im Portemonnaie Grafik

Bei den 18- bis 24-Jährigen sind im Schnitt nur noch 67 Euro im Portemonnaie, selbst bei den bargeldaffinen Verbrauchern zwischen 45 und 54 Jahren sowie ab 55 Jahren sind nur noch 98 Euro im Geldbeutel. Der Wandel mag ein wenig dauern, doch die Nutzung von Girokarten und Karten aus dem Kreditkarten-Vergleich nimmt stetig zu und verdrängt das Bargeld hierzulande immer weiter.