Die Farce um die Kreditkartenentsorgung

Beantragt ist eine Kreditkarte postwendend – schnell entsorgt ebenfalls. Doch dabei machen die meisten Deutschen einen gravierenden Fehler.

Man sollte ein wenig Humor mitbringen, wenn man die aktuellen News rund um Kreditkarten liest. Gleich mehrere Zeitungen haben nämlich darüber berichtet, dass Plastikkarten in Deutschland immer wieder falsch entsorgt werden. Man kann davon ausgehen, dass auch Sie zu den Tätern gehören, die ihre im Kreditkarten Vergleich erworbene Kreditkarte „falsch“ entsorgen. Dies ist insofern auch nicht verwunderlich, als dass Kreditkarten auf den ersten Blick ganz klar in den Plastikmüll entsorgt werden müssten – doch genau das ist ein Irrglaube.

Der Irrglaube mit der gelben Tonne

Der entsprechende Müll heißt in Deutschland meist entweder Gelbe Tonne, Gelber Sack oder auch einfach nur Recycling. Es geht um genau den Müll, in den man etwa Alufolie oder auch Verpackungsgegenstände aus Plastik tut. Warum also nicht auch die Kreditkarte? Weil diese offiziell eben nicht nur „Plastik“ ist, sondern ein Elektronikgerät. Richtig gelesen: Chipkarten wie Zahlungs- und Kreditkarten zählten zu den im Gesetz genannten kleinen Geräten der Informations- und Telekommunikationstechnik, heißt es seitens der dafür zuständigen Stiftung gegenüber einer Anfrage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Demnach ist die Entsorgung der Kreditkarte im Plastikmüll nicht korrekt, denn solche Geräte dürfen nicht in den normalen Hausmüll.

Mit den Kartenschnipseln zum Wertstoffhof

Was also ist richtig? Leider keine der drei Tonnen, die bei den meisten Deutschen vor dem Haus stehen. Wer sich aktuell beispielsweise überlegt auf eine attraktive Deutschland-Kreditkarte zu setzen und die weniger attraktive alte Karte stattdessen zu entsorgen, muss ein wenig zusätzlichen Aufwand hinnehmen. Zerschnitten werden soll die Kreditkarte zwar auch weiterhin, allerdings ist danach nicht etwa die Entsorgung in die gelbe Tonne vorgesehen, sondern stattdessen der Weg zum Wertstoffhof. Das heißt konkret: Mit den Kreditkartenschnipseln geht es in Zukunft nicht in wenigen Schritten zum Mülleimer, sondern einige Kilometer zum Wertstoffhof – ein schier unglaublicher Aufwand für eine Karte, die im Schnitt gerade einmal fünf Gramm wiegt.

Falsche Entsorgung soll klarer gemacht werden

Das Thema falsche Entsorgung bei Zahlungskarten – das gilt übrigens auch für die Girokarte – soll in den nächsten Jahren ein wenig mehr in den Vordergrund rücken. Dass die Karten nicht einfach in den Hausmüll sollen, zeigt ab sofort eine durchgestrichene Mülltonne auf der jeweiligen Plastikkarte. Seit Ende des Jahres wird dieses Symbol von einem der größeren Kartenherausgeber auf viele Karten gedruckt. Das betrifft noch nicht alle Karten, könnte aber folgen. Werden die meisten Deutschen deshalb alte Karten aus dem Kreditkarten-Vergleich immer zu Wertstoffhof bringen? – Vermutlich nicht.