Die Folgen des Wirtschaftswachstums

Die deutsche Wirtschaftslage ist in den letzten Jahren wieder angestiegen und dies zeichnet sich auch am steigenden Wohlstand der Privathaushalte ab. In Kombination mit der derzeitigen Niedrigzinsphase ist es aber ungünstig das Geld langfristig anzulegen.

Steigendes Geldvermögen

Die Bundesbank teilte vor Kurzem mit, dass das Geldvermögen der deutschen Privathaushalte im letzten Quartal 2017 auf 5,857 Billionen Euro anstieg. Das ist ein Anstieg von fünf Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum in 2016. Das Geldvermögen umfasst Bargeld, Bankeinlagen, Wertpapiere und Ansprüche an Versicherungen. Immobilien werden in diese Rechnung aber nicht mit aufgenommen. Ein Grund für den Wirtschaftsanstieg waren die starken Kursgewinne an den Börsen Ende 2017. Da die Zinsen für Bankeinlagen nach wie vor sehr niedrig sind, investierten die Deutschen eher in Wertpapiere. Viele Verbraucher nutzten die Niedrigzinsphase aus, um sich günstige Kredite zu verschaffen. Aber nicht nur das Geldvermögen privater Haushalte stieg, sondern auch die Verbindlichkeiten. Von Oktober bis Dezember stiegen diese um zwölf Milliarden Euro. Der Trend, der sich seit 2013 abzeichnet, setzte sich somit fort. Ein Großteil dieser Mittel entfiel auf Wohnungsbaukredite, die von heimischen Banken vergeben wurden. Abzüglich der Schulden stieg das Nettogeldvermögen der privaten Haushalte, gegenüber dem Vorjahr, um knapp 5,7 Prozent auf 4,131 Billionen Euro.

Festgeld trotz Niedrigzinsphase?

Die anhaltende Niedrigzinsphase in der europäischen Union ist ein Graus für alle Verbraucher, die sparen wollen. Sparer brauchen in diesen Zeiten viel Geduld. Deutsche Einlagensicherheit und Zinsen in Höhe der für April erwarteten Inflationsrate (1,8 Prozent) bekommen nur Kunden, die bereit sind, ihr Geld für lange Zeit anzulegen. Momentan ist eine solche langfristige Festlegung aber nicht sinnvoll. Es gibt viele Andeutungen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) plant, die lange Niedrigzinsphase endlich zu beenden. Ob sich damit aber auch etwas an den Zinsen für Fest- und Tagesgeld ändert, steht noch in den Sternen. Momentan müssen sich Sparer, die ihr Geld für ein oder zwei Jahre anlegen, mit Renditen weit unterhalb der Inflationsrate zufrieden geben. Laut EZB soll sich dies aber bald möglichst bei zwei Prozent einpendeln. Verbraucher sollten daher ihr Geld für maximal drei Jahre anlegen, auch wenn die Konditionen nicht allzu attraktiv sind. In Deutschland erhalten Sparer für drei Jahre oftmals nur 1,1 Prozent Zinsen.

Was tun mit all dem Geld?

Sparsame Verbraucher stellen sich die Frage, wie sie auf ein solches Marktumfeld reagieren sollen. Sie haben einige Optionen bei der Auswahl. Die erste Variante ist auch die simpelste Variante. Das Geld anlegen und einfach warten. Das Geld verliert zwar an Wert, aber es ist immer noch die einfachste Option. Beispielsweise würden 30.000 Euro bei zwei Prozent Inflationsrate und 0,5 Prozent Verzinsung nach drei Jahren nur noch einen Wert von 28.670 Euro haben. Die zweite Option ist das Geld im Ausland anzulegen. Über einen Vermittler kann das Geld im europäischen Ausland angelegt werden und somit die Verluste erheblich minimiert werden. Beispielweise liegt die Verzinsung für ein dreijähriges Festgeld mit französischer Einlagensicherung bei 1,3 Prozent. Damit sinkt die Kaufkraft der besagten 30.000 Euro in dieser Zeit „nur“ auf 29.375 Euro. Die dritte Variante ist, dass sich der Verbraucher entscheidet neue Wege einzuschlagen. Aktien sind in diesem Fall eine Option. Eine andere Alternative ist, dass das Geld in zwei bis drei Investmentfonds investiert wird. Falls der Verbraucher allerdings den Fähigkeiten eines solchen Fondsmanager misstraut, kann er auch auf einen Indexfond (ETF) setzen. Verbraucher, die ohnehin bereit sind ihr Festgeld auf längere Zeit anzulegen und somit auf Erspartes verzichten, sollten auch mit zwischenzeitlichen Kursverlusten klar kommen können.