Die Krise rund um die Deutsche Bank

Die Deutsche Bank wurde 1870 in Berlin gegründet. Sie hat sich seitdem zum größten deutschen Kreditinstitut hochgearbeitet. Sie ist als Universalbank tätig und unterhält Niederlassungen weltweit. Momentan sieht es aber nicht sehr rosig für das Geldhaus aus. Negativschlagzeilen und Wertverlust hinterlassen deutliche Spuren.

Wertverlust

Um die Deutsche Bank steht es schon seit einer Weile schlecht. Seit Beginn des Jahres ist die Deutsche Bank auch das Schlusslicht im DAX. Zuletzt sind ihre Aktien zudem noch auf ein neues Rekordtief gefallen. Seitens der Bundesregierung gibt es noch keine öffentlichen Anzeichen der Besorgnis bezüglich der Situation rund um die Deutsche Bank, dies könnte intern aber ganz anders aussehen. Eine Möglichkeit für die Deutsche Bank, wie auch für andere europäische Banken, um die es schlecht steht, wäre eine Fusion mit einer bestehenden Bank. Hintergrund dazu ist, dass die Papiere der Deutschen Bank seit Beginn des Jahres mehr als die Hälfte ihres Wertes verloren haben. Inzwischen liegt die Marktkapitalisierung des größten deutschen Geldhauses bei nur noch 25 Prozent ihres Eigenkapitals. Dies könnte bedeuten, dass ein ausländisches Geldinstitut die Deutsche Bank eventuell aufkaufen möchte. Aus wirtschaftlicher Sicht ist das zwar unwahrscheinlich, da der momentane Zustand der Deutschen Bank viel zu unattraktiv für jegliche Käufer ist, aber die Möglichkeit besteht dennoch. Die deutsche Bundesregierung möchte dies, falls sich doch ein Interessent finden sollte, verhindern. Es gibt bereits Szenarien für mögliche Fusionen mit anderen deutschen Geldinstituten. Der Grund warum die Bundesregierung die Deutsche Bank möglichst in deutscher Hand behalten möchte, ist das die Bank eine wichtige Rolle im Weltfinanzsystem spielt.

Handlungsmöglichkeiten der Deutschen Bank

Eine Möglichkeit der Deutschen Bank ist eine Fusion mit der Commerzbank. Diese Möglichkeit befürwortet vor allem die deutsche Bundesregierung. Zu der Fusion gibt es verschiedene mögliche Szenarien. Eine ist, dass der Bund selbst temporär bei der Deutschen Bank einsteigt und als größter Aktionär der Deutschen Bank und der Commerzbank, die Verschmelzung über einen Aktientausch vorantreibt. Seit der Finanzkrise ist der Bund bereits an der Commerzbank beteiligt und hielt zuletzt noch knapp 15 Prozent der Anteile. Ein anderes Szenario wäre, dass die Deutsche Bank sich von deutschen Industriekonzernen und unter Umständen auch vom Bund Geld leiht und die Commerzbank komplett übernimmt. Eine weitere Möglichkeit, die zur Debatte stehen könnte, ist die Gründung einer neuen Holding, in die die Deutsche Bank und die Commerzbank ihre Aktien einbringen könnten. Für die Deutsche Bank ist eine Fusion mit der Commerzbank aber derzeit noch kein Thema. Jedenfalls hat das Frankfurter Geldinstitut eine Fusion jeglicher Art für die nächsten 12 bis 18 Monate ausgeschlossen.

Ärger mit BaFin und der Cum-Ex-Skandal

Die derzeitige Krise der Deutschen Bank scheint dem Geldhaus aber noch nicht genug zu sein. Nun hat sie auch einmal mehr Ärger mit der Finanzaufsicht BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht). Die Deutsche Bank hat es verpasst Stimmrechtsmitteilungen rechtzeitig abzugeben und muss daher ein Bußgeld von 1,1 Millionen Euro zahlen. Um welche Stimmrechtsmitteilung es sich hierbei genau handelt, wollte sich die BaFin nicht zu äußern. Ein weiterer Skandal, mit dem sich die Deutsche Bank derzeit befassen muss, ist der Cum-Ex-Skandal. Im Rahmen des Ermittlungsverfahrens rund um den Cum-Ex-Skandal, möchten die Behörden nun herausfinden, ob die Deutsche Bank beim Handel mit „Phantom-Aktien“ beteiligt war. Es wird wohl noch eine Zeit lang dauern, bis die Deutsche Bank keine Negativschlagzeilen mehr macht.