Die Prepaid-Kreditkarte: Vor- und Nachteile

Die richtige Kreditkarte für sich zu finden, kann eine Herausforderung sein. Es gibt nicht „die“ Kreditkarte, die Karte muss wirklich zu ihrem Nutzer und seiner Lebens- und Finanzsituation passen. Viele Verbraucher haben nicht die Möglichkeit eine herkömmliche Kreditkarte zu erhalten, da sie entweder nicht kreditwürdig sind oder einfach noch nicht volljährig sind. Aber auch für diese Verbraucher gibt eine Kreditkarte: Die Prepaid-Kreditkarte.

Was ist eine „Prepaid“-Kreditkarte?

Die sogenannten „Prepaid“-Kreditkarten werden zwar als Kreditkarte bezeichnet, funktionieren aber anders als herkömmliche Kreditkarten. Bei diesen speziellen Karten werden Zahlungen nämlich nicht auf Kreditbasis bezahlt, sondern auf Guthabenbasis. Der zu zahlende Betrag wird aus einem vorher eingezahlten Guthaben beglichen. Daher handelt es sich um eine Guthabenkreditkarte und nicht um eine herkömmliche Kreditkarte. Die Karte wird vor Benutzung aufgeladen, was meist kostenlos möglich ist. In Deutschland und der Schweiz gibt es einige Banken und Anbieter, die Prepaidkarten herausgeben. Bei diesen Karten erhalten Kunden keinen Zahlungsaufschub, wie bei herkömmlichen Kreditkarten, es fallen allerdings auch keine Zinsen an. Ansonsten bietet die Prepaid-Karte vergleichbare Leistungen wie klassische Kreditkarten. Es kann sowohl Geld am Automaten abgehoben werden, wie auch im Internet oder an der Ladenkasse mit ihr bezahlt werden.

Vorteile der Prepaid-Kreditkarte

Auch wenn es sich bei den Prepaid-Karten nicht um richtige Kreditkarten handelt, bringen sie doch einige Vorteile mit sich. So sind die Karten für fast jeden zugänglich. Bei herkömmlichen Kreditkarten müssen die Karteninhaber kreditwürdig sein, so aber nicht bei den Prepaid-Karten. Im Volksmund werden sie daher auch als „Kreditkarte ohne Schufa“ bezeichnet. Da die Karten auf Guthabenbasis funktionieren, entsteht für die Bank kein Risiko. Durch die Prepaid-Kreditkarte haben auch bonitätsschwache Personen die Chance, eine vollwertige Kreditkarte zu besitzen. Inhaber der Prepaid-Karte müssen noch nicht einmal volljährig sein. Ein weiterer Vorteil der Karte ist, dass Nutzer beim Online-Shopping vor Betrügern sicherer sind. Das aufgeladene Kartenlimit kann nämlich nicht überschritten werden. Die Karte ist aber auch für Verbraucher ohne festes Einkommen interessant. Eine Prepaid-Karte kann im Endeffekt jeder beantragen. Dem Anbieter steht dann aber frei, ob der Vertrag zustande kommt.

Nachteile der Prepaid-Kreditkarte

So nützlich und praktisch die Prepaid-Kreditkarte auch ist, so bringt sie doch ein paar Nachteile mit sich. In vielen Fällen sind oft die Gebühren der Karte ein Nachteil. Bei manchen Anbietern wird bei jeder Transaktion eine Gebühr fällig. Einige Anbieter verlangen Gebühren für das Aufladen der Karte sowie Gebühren für die Benutzung der Karte. Es gibt aber auch Anbieter, die Modelle anbieten bei denen nur eine einmalige Jahresgebühr anfällt. Dabei fallen aber wieder Gebühren an, wenn es zu Dienstleistungen wie Bargeldabzug am Automaten kommt. Das Aufladen und Benutzen der Karte ist aber in der Regel kostenlos. Ein weiterer Nachteil bei Prepaidkarten ist die Pfändungsmöglichkeit des auf dem Kreditkartenkonto vorab einbezahlten Guthabens. Die Akzeptanz stellt auch einen Nachteil dar, da es hier oft zu Einschränkungen kommt. Beispielsweise werden diese Art der Kreditkarten bei Autovermietungen nicht als Zahlungsmittel akzeptiert. Der Grund für die Ablehnung liegt bei dem fehlenden Kreditrahmen der Karte. Mietwagenunternehmen behalten es sich bei herkömmlichen Kreditkarten vor, einen gewissen Betrag auf der Kreditkarte als Kaution zu sperren. Sollten nach Rückgabe des Mietwagens Mängel festgestellt werden, kann das Unternehmen den Betrag dafür verwenden. Eine Kreditkarte dient der Autovermietung somit als Sicherheit. Genau diese Sicherheit fehlt bei der Prepaidkarte.