Ein Blick hinter die Kulissen des Kreditkartenvergleichs

Wer sich mit dem Kreditkartenvergleich auseinandersetzt, der ist meist auf der Suche nach einer Kreditkarte für den eigenen Gebrauch. Interessant ist oft allerdings auch ein Blick hinter die Kulissen, um zu verstehen, wie eine Kreditkarte eigentlich funktioniert. Ein besonderer Streitpunkt ist bei dieser Betrachtungsweise immer wieder die sogenannte Interchange-Gebühr.

Ab 2016 müssen Händler in Deutschland nur noch 0,3 Prozent der jeweiligen Kaufsumme an einen Kreditkartenkonzern abführen, wenn ein Kunde mit einer Plastikkarte bezahlt. Das klingt auf den ersten Blick gar nicht so wenig, denn auch weiterhin erhalten die Kreditkartenbanken bei einer Transaktion von 1.000 Euro so immerhin 3 Euro. Wenig ist die Summe allerdings im Vergleich zu dem, was zuvor für Transaktionen anfiel. In Deutschland lagen die Interbankenentgelte teils bei bis zu drei Prozent. Das hatte zur Folge, dass viele Händler Verbrauchern, die auf eine Karte aus dem Kreditkartenvergleich setzen, gar nicht erst die Möglichkeit boten, mit Kreditkarte zu bezahlen. Verständlich, denn wer bei einem Umsatz von 1.000 Euro 30 Euro abführen muss, der akzeptiert lieber eine andere Art der Bezahlungsweise.

Hohe Unterschiede zwischen Branchen und Ländern

Besonders kritisch wurden die Gebühren von der Europäischen Union und der Europäischen Kommission auch deswegen betrachtet, weil sie sich stark zwischen Ländern und Branchen unterschieden. Allein innerhalb der Europäischen Union unterschieden sich die Gebühren vor der Neuregelung teilweise um den Faktor zehn. Bezahlte ein Händler in einem durchschnittlichen EU-Land teilweise nur 0,5 Prozent Gebühren, mussten Händler in derselben Branche in Deutschland teilweise zwei Prozent Gebühren bezahlen. Auch im Vergleich der Branchen gab es enorme Unterschiede. Während einige Branchen die Gebühr auf unter ein Prozent runtergehandelt hatten, lagen sie in anderen noch bei über zwei Prozent. Ein Eingreifen der Europäischen Union war bei so wenig Transparenz und Fairness fast schon eine Pflicht.

Deutlich mehr Kreditkartenakzeptanz

Auch wenn der Eingriff in die Marktfreiheit vielfach kritisch betrachtet wurde, dürfen sich Inhaber einer Karte aus dem Kreditkarten-Vergleich am Ende durchaus freuen. Das liegt allen voran daran, dass die Kreditkartenakzeptanz in den letzten Monaten stark gestiegen ist. Mittlerweile akzeptieren in Deutschland sogar bislang strikte Verweigerer von Kreditkartenzahlungen wie Aldi oder Lidl die moderne Bezahlungsart. Das macht das Leben für Konsumenten und Händler einfacher, denn die Zahlung per Kreditkarte geht meist deutlich schneller als die Barzahlung. Die Neuregelung der Europäischen Union hat das Leben für Inhaber einer Karte aus dem Kreditkartenvergleich also durchaus leichter gemacht, denn mittlerweile kann man fast überall in Deutschland ohne Probleme mit Kreditkarte bezahlen – ein großer zusätzlicher Luxus.

Schlechtere Bedingungen für Kreditkarteninhaber

Wie so häufig ist allerdings nicht alles Gold, was glänzt, denn die Neuregelung hat einigen Inhabern von Karten aus dem Kreditkartenvergleich auch ernstzunehmende Nachteile gebracht. Besonders bei teureren Kreditkarten mussten Nutzer in den letzten Wochen einige negative Änderungen hinnehmen. Kostenlose Kreditkarten waren davon zwar weniger betroffen, auch hier könnten sich allerdings noch Änderungen einstellen. Für den Moment überwiegen die Vorteile noch die Nachteile, es bleibt allerdings abzuwarten, wie sich die Entwicklung in den nächsten Monaten fortsetzt. Grundsätzlich lohnt sich eine Beantragung im Kreditkarten-Vergleich mittlerweile aber sogar noch mehr als sonst, denn wer überall mit seiner Plastikkarte bezahlen kann, der hat auch mehr von seiner Kreditkarte!