Gebühren für die Geldabhebung steigen in der Schweiz deutlich

Wer sich in der Schweiz im Kreditkartenvergleich umsieht, der wird in Zukunft besonders vor den Gebühren für Bargeldabhebungen erschrecken. Wie die UBS nun bekanntgeben hat, erhöht sie die Gebühren für Bargeldbezüge im Inland mit Kreditkarten von 3,5 Prozent auf 4 Prozent. Die Mindestgebühr beträgt von nun an 10 Schweizer Franken.

Seit dem 1. Juni wird es für Schweizer Bankkunden noch teurer, an Bargeld zu kommen. Das berichtet der Tagesanzeiger in seiner Onlineausgabe. Demnach hat die größte Schweizer Bank, die gleichzeitig auch die größte Kreditkartenbank im ganzen Land ist, die Gebühren für Bargeldbezüge im Inland erhöht. Von nun an fallen mit Kreditkarten der UBS, egal ob im Kreditkarten Vergleich oder direkt bei der Bank erworben, 4 Prozent Gebühren an. Mindestens allerdings liegt die Gebühr bei 10 Franken, was Abhebungen bis zu 200 Schweizer Franken noch deutlich teurer macht. Wer beispielsweise 100 Franken abhebt, der bezahlt zehn Prozent Gebühren.

Alle Schweizer Institute erhöhen die Gebühren

Man mag sich denken, dass man sich in diesem Fall im Kreditkartenvergleich doch einfach für eine Alternative entscheiden könnte. Das Problem ist allerdings, dass die Schweizer Bank allesamt die Gebühren für Bargeldbezüge im In- und Ausland angehoben haben. Der größte Konkurrent der UBS, Cornercard, hat die Gebühren von 2,5 Prozent auf 3 Prozent erhöht. Auch bei Cornercard fällt seit einigen Monaten eine Mindestgebühr von 10 Schweizer Franken an – zuvor waren es 6 Schweizer Franken gewesen. Gebührenfreie Abhebungen im Inland – für Bankkunden in der reichen Schweiz gehört das längst nicht zum Standard. Auch im Ausland bezahlen die meisten Bankkunden hohe Gebühren. Das liegt nicht zuletzt daran, dass kleinere Anbieter und Direktbanken im Kreditkarten-Vergleich kaum eine Rolle spielen.

Mehr Transaktionen – mehr Gebühren

Dass die Banken trotz der Erhöhungen weiterhin von Abhebungen mit Kreditkarten profitieren, zeigen Zahlen der Schweizerischen Nationalbank SNB. Demnach ist die Zahl von Abhebungen mit Kreditkarten von 2,5 Millionen im Jahr 2005 auf 4,1 Millionen im Jahr 2014 gestiegen. Die Transaktionssumme erreichte 2014 erstmals 1,1 Milliarden Schweizer Franken. Würde man annehmen, dass die gesamte Summe mit UBS-Kreditkarten unter Maßstabe der neuen Zinssätze abgehoben wird, würde die Bank allein dadurch 44 Millionen Schweizer Franken verdienen. Verbraucherschützer raten deshalb, dass Kunden bei Abhebungen lieber auf Girokarten setzen sollten. Die in der Schweiz gängigen Maestro- und Postcard-Karten standen 2014 für 121 Milliarden Geldabhebungsvorgänge und demnach ein Vielfaches der Kreditkartentransaktionen.  Die Verbraucher scheinen entsprechend, zumindest so gut es geht, den hohen Gebühren von UBS und Co auszuweichen.

Drohen ähnliche Gebühren auch in Deutschland?

Wenngleich sich die meisten Verbraucher in der Schweiz an die Gebühren gewöhnt haben, wird vielen Deutschen mulmig. Hierzulande gibt es zahlreiche Anbieter, die komplett gebührenfreie Abhebungen mit Kreditkarten anbieten. Wer sich im Kreditkartenvergleich umsieht, der findet gleich eine Vielzahl an attraktiven Alternativen. Doch auch das könnte sich bald ändern. In der Schweiz werden die Gebührensenkungen auf eine Einigung zwischen den Kreditkartenbanken und den Händlern geschoben. Für Kreditkartenzahlungen werden zukünftig nur noch 0,44 Prozent Gebühren abgeführt und damit deutlich weniger als zuvor. In Deutschland und anderen EU-Ländern sollen diese sogenannten Interbankenentgelte sogar noch deutlich niedriger liegen. Die Banken werden – wie in der Schweiz  - sicherlich versuchen, das Geld an anderer Stelle wieder hereinzuholen. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis die Zahl der attraktiven Modelle im Kreditkarten-Vergleich weniger wird.