Kartenzahlungen sind überall in Deutschland auf dem Vormarsch

Kartenzahlungen gewinnen gegenüber der Barzahlung immer mehr an Bedeutung – in der Coronakrise zeigt sich das selbst in kleineren Städten.

Die Deutschen bezahlen im Verhältnis zu Verbrauchern in anderen Ländern vergleichsweise häufig mit Bargeld. Kreditkarten und die Zahlung per Smartphone haben es hierzulande nie leicht gehabt. Genau das ändert sich durch die Coronakrise aktuell, wenngleich der entsprechende Prozess schon zuvor eingesetzt hatte. Der Anteil der Kartenzahlungen steigt schon seit einigen Jahren, dazu kommt seit Kurzem auch ein nicht zu vernachlässigender Anteil an Zahlungen mit Smartphone & Co. Mit der aktuellen Krise entscheiden sich die Verbraucher verstärkt gegen die Barzahlung – voraussichtlich wird das auch danach so bleiben.

Zahlungen mit Giro- und Kreditkarten auch auf dem Land

Besonders interessant ist aktuell ein Blick darauf, was lokale Tageszeitungen berichten. Egal ob in Baden-Württemberg oder in Nordrhein-Westfalen, auf einmal scheint das Bezahlen mit Karten auch in kleineren Städten erstmals eine wichtige Rolle zu spielen. Bäcker aus der Kleinstadt Bretten im Kraichgau berichten beispielsweise von einer Kartenzahlungsquote von über 30 Prozent – nachdem zuvor gerade einmal jeder 20. Kunde eine Karte gezückt hatte. In Hamm gibt es einige Händler, bei denen schon zwei von drei Zahlungen mit Karte durchgeführt werden – vor der Krise rund um das Coronavirus und den damit zusammenhängenden Hygienebestimmungen war das kaum denkbar.

Anstieg um mehr als 25 Prozent seit Beginn der Krise

Noch lässt sich nicht genau sagen, wie viele Verbraucher neu auf ein Produkt aus dem Kreditkarten-Vergleich setzen, um im Einzelhandel zu bezahlen. Klar ist allerdings, dass Karten wie die Gebührenfrei Mastercard Gold genauso wie Girokarten signifikant häufiger eingesetzt werden. Mehrere Supermärkte etwa berichten, dass die Zahl der Kartenzahlungen um mehr als 25 Prozent gestiegen ist. Einzelhändler mit bislang geringem Anteil an Zahlungen mit Giro- und Kreditkarten sehen sogar einen noch größeren Sprung. Für 2020 hatten Experten schon vor dem Ausbruch des Virus einen Anstieg der Zahlungen mit Karten gesehen – doch ein so großes Wachstum hätte wohl niemand erwartet.

Mehr als die Hälfte des Umsatzes mit der Karte

Noch im Jahr 2019 wurden etwa drei von vier Zahlungen mit Bargeld durchgeführt, weniger als ein Viertel mit Kreditkarte. Das dürfte sich in diesem Jahr und wohl auch nachhaltig ändern. Experten sehen schon in diesem Jahr einen höheren Umsatzanteil von Kreditkarten im Verhältnis zu Bargeld. Schon vor der Krise war das Verhältnis auf 54 zu 46 Prozent zugunsten der Kreditkarte geschätzt worden – nun dürfte der Unterschied zwischen den beiden Zahlungsmitteln noch deutlich größer ausfallen. Generell darf man damit rechnen, dass es sich um eine nachhaltige Veränderung handelt, denn die meisten Kunden geben in Umfragen aktuell an, auch in Zukunft mit Karten bezahlen zu wollen.