Mit der Girokarte bis 50 Euro ohne Eingabe der PIN

Die girocard ist ein deutsches Alleinstellungsmerkmal, aber meist den Kreditkarten etwas hinterher. Das zeigt auch die Erhöhung der Limits für kontaktlose Zahlungen.

Kontaktlos bezahlen ohne PIN – für sehr viele Verbraucher ist das besonders in Zeiten des Coronavirus eine tolle Sache. Hygienisch raten alle Experten dazu, diese Zahlungsweise etwa dem Bargeld vorzuziehen. Auch die meisten Supermärkte und andere Händler verweisen darauf, dass kontaktloses Zahlen in aktuellen Zeiten so sehr geboten ist wie nie zuvor. Darauf reagiert hat zuletzt schon der Kartenanbieter Mastercard, der die Limits für kontaktlose Zahlungen auf 50 Euro erhöht hat. Nun will auch die Deutsche Kreditwirtschaft folgen. Die Limits für kontaktlose Zahlungen mit Girokarten soll ebenfalls auf 50 Euro erhöht werden – allerdings mit strikten Bedingungen.

Hygienische Gründe für die Erhöhung der Limits

Die Deutsche Kreditwirtschaft hat zur Erhöhung der Limits bekannt gegeben, dass man sich besonders aus hygienischen Gründen und dem aktuellen Zeitgeist zu dieser Änderung hat hinreißen lassen. Das ist nachvollziehbar, denn auch Mastercard hat sich just in der Coronakrise zu diesem Schritt entschieden. Nicht umsonst werden im Kreditkarten-Vergleich aktuell besonders Kreditkarten nachgefragt, die kontaktlose Zahlungen ermöglichen, etwa die comdirect Kreditkarte oder auch die Deutschland-Kreditkarte. "Gerade in der aktuellen Situation erleichtert dies zusätzlich den Bezahlvorgang an der Kasse für Handel sowie Kunden", heißt es in einem Statement der Deutschen Kreditwirtschaft zur Änderung. Umgesetzt werden soll diese schnellstmöglich, was allerdings wohl eher Wochen und nicht Tage bedeutet.

Bis 50 Euro ohne PIN nicht bei jeder Zahlung

Grundsätzlich sieht die Änderung der Deutschen Kreditwirtschaft für das girocard-System vor, dass bei Zahlungen bis 50 Euro, die kontaktlos getätigt werden, keine Eingabe einer PIN mehr notwendig sein soll. Damit orientiert man sich an den Bedingungen, die auch Kreditkartenanbieter wie American Express oder Visa schon länger bieten. Allerdings gibt es bei der Girokarte einige Einschränkungen: Möglich sind kontaktlose Zahlungen ohne PIN zwar bis 50 Euro, allerdings maximal fünfmal hintereinander und bis maximal 150 Euro ohne PIN. Danach muss mindestens einmal die Geheimzahl eingegeben werden. Dies soll die Sicherheit erhöhen, sorgt aber gleichzeitig dafür, dass die Zahlung nicht ganz so hygienisch ist, wie viele sich das vielleicht aktuell wünschen würden.

Mit einer entsprechenden App immer berührungslos

Die Deutsche Kreditwirtschaft verweist bei ihrer Ankündigung allerdings auch darauf, dass man über eine entsprechende App bei den meisten Banken die Eingabe einer PIN auch dann umgehen kann, wenn diese nach mehreren Zahlungen eigentlich notwendig wäre. Dasselbe ist auch bei verschiedenen Mobile Payment-Lösungen wie Apple Pay oder Google Pay der Fall. Hier erfolgt eine Verifizierung, wenn dann über das Smartphone – beide Dienste gibt es allerdings noch nicht für Girokarten.