Nettos Abschied aus der Welt der Kreditkarten

Das cardNmore Kartendoppel von Barclaycard und Netto erfreute sich anfangs eigentlich großer Beliebtheit. Dann allerdings der Paukenschlag: Die beiden Partner Netto und Barclaycard gaben das Ende der Zusammenarbeit bekannt. Eine Neuauflage der Kreditkarte wird es im Kreditkartenvergleich zudem nicht geben. Netto wendet sich einem anderen Programm zu.

Das Ende für das cardNmore Kartendoppel kam ein wenig überraschend. Nur wenige Jahre nach dem Start der Kooperation zwischen Barclaycard und Netto entschieden sich beide Partner gegen eine Fortführung des Programms. Damit verschwand das cardNmore Kartendoppel schnell wieder aus dem Kreditkartenvergleich. Altkunden, die sich einst für die Kombination aus Kreditkarte und Girokarte entschieden hatten, bleiben für den Moment unberührt. Sie konnten auch weiterhin Punkte für Zahlungen mit der Kreditkarte (bei allen Händlern) und der Girokarte (nur bei Netto) sammeln. Zum Ende des Jahres endet nun auch dieser Vorteil und Netto zieht sich komplett aus dem cardNmore-Bonusprogramm zurück. Wer seine Punkte noch nutzen will, der sollte schnell handeln und kann das Kartendoppel danach kündigen.

Netto wendet sich DeutschlandCard zu

Anstatt es weiterhin auf eigene Faust zu versuchen, wendet sich Netto dem bekannten Kundenbindungsprogramm DeutschlandCard zu. Dieses ist nach Payback, dem mit Abstand größten Programm dieser Art in Deutschland, das zweitgrößte. Durch die existierende Partnerschaft zwischen Edeka und DeutschlandCard ist das Programm sogar das größte im Lebensmitteleinzelhandel, wenn man nach Akzeptanzstellen geht. Der Abschied aus dem Kreditkarten-Vergleich und die Zuwendung zu DeutschlandCard bedeutet für Netto zweifelsohne auch geringere Kosten, denn durch die Abgabe der Selbstverwaltung des Programms spart sich der Discounter einige Mitarbeiter. Diese können sich nun wieder auf Kernbereiche der Unternehmensstrategie fokussieren.

Bei Netto überall mit Kreditkarte bezahlen

Das Ende des cardNmore Kartendoppels hatte sicherlich auch damit zu tun, dass Kunden bei Netto bereits seit 2013 vereinzelt mit Kreditkarte bezahlen konnten. Mitte 2015 gab der Discounter dann bekannt, dass alle Märkte mittlerweile Kreditkarten annehmen. Das cardNmore Kartendoppel, das darauf ausgelegt war, mit der Girokarte auch bei Netto Punkte zu sammeln, wurde dadurch hinfällig. Wenn man mit jeder Kreditkarte bei dem Discounter punkten kann, gibt es keinen Grund, sich gegen Karten wie die Payback American Express Kreditkarte oder die Air Berlin Visa-Kreditkarte, die sogar doppelte Meilen im Supermarkt verspricht, zu entscheiden. Da erscheint die Entscheidung von Barclaycard und Netto, das Programm komplett zu beenden, durchaus sinnvoll. Ein neues Kreditkartenprogramm von Netto wird es zudem so schnell nicht geben. Pläne dafür liegen derzeit überhaupt nicht vor. Vielmehr wird der Fokus zukünftig auf der Partnerschaft mit DeutschlandCard liegen.

Barclaycard zieht sich zurück

Barclaycard dagegen hat sich allgemein für einen Rückzug aus dem Bereich der Branding-Kreditkarten entschieden. Zwar hat der große Kreditkartenkonzern auch weiterhin einige Co-Branding-Kreditkarten im Angebot, viele sind aber auch weggefallen. Das gilt beispielsweise auch für die bei Vielfliegern beliebte British Airways Kreditkarte, die in der Premium-Version eine Vielzahl an Vorteilen für Vielzahler bereithielt. Der Fokus von Barclaycard scheint derzeit auf den eigenen Modellen zu liegen. Besonders beliebt ist dabei die Barclaycard New Visa, die im Kreditkartenvergleich immer wieder durch positive Bewertungen besticht. Die Kreditkarte ist komplett kostenlos und erlaubt unter anderem kostenfreie Abhebungen im Ausland. Einen Vorteil wie diesen bot das cardNmore Kartendoppel nicht.