Professioneller Betrug im Dezember

Kurz vor Weihnachten versuchen Betrüger oftmals, noch einmal zum großen Schlag auszuholen. So etwa auch beim Thema Kreditkarten. Wer eine MasterCard-Kreditkarte aus dem Kreditkartenvergleich hat, der war davon möglicherweise im Dezember betroffen. In einer E-Mail haben russische Hacker Inhaber einer MasterCard zur Herausgabe ihrer persönlichen Daten aufgefordert.

Wie die Neue Westfälische in ihrer Onlineausgabe berichtet, musste man im Dezember in Deutschland äußerst vorsichtig sein, wenn es um das Thema Kreditkartensicherheit ging. Betrüger haben scheinbar versucht, Daten von Inhabern einer MasterCard abzugreifen. Wer ein solches Modell aus dem Kreditkarten Vergleich besitzt, der konnte allerdings schnell herausfinden, dass es sich bei der Masche um Betrug handelt. Ob durch die Aktion russischer Hacker ein ernstzunehmender Schaden entstanden ist, lässt sich momentan noch nicht sagen. Auffällig war allerdings, dass die Betrugs-E-Mail deutlich professioneller aufgebaut war als noch bei einigen vorangehenden Betrugsversuchen diverser Hacker.

Persönliche Ansprache stellt Bezug her

Die besser durchdachte Betrugsattacke zeigte sich schon durch die persönliche Anrede. Gewöhnlich wird in Fällen wie diesen, über die im Kreditkartenvergleich berichtet wird, auf eine persönliche Anrede verzichtet. Betrüger kaufen einfach nur Adresslisten mit zahlreichen E-Mail-Adressen und verschicken die Junk-Mails dann an Millionen potentielle Opfer. Die russischen Hacker in diesem Fall haben sich deutlich professioneller gezeigt und gleich gesamte Datensätze inklusive Namen gekauft. So konnten sie die E-Mail personalisieren und den potentiellen Opfern damit E-Mails mit einer persönlichen Ansprache senden. Das wiederum lässt die Angeschriebenen vermuten, dass die E-Mail tatsächlich von einer offiziellen Stelle – also etwa der eigenen Bank oder MasterCard selbst – kommt. Auch die verwendete E-Mail-Adresse kommt den offiziellen Adressen von MasterCard zumindest näher. Professionell war die Attacke entsprechend allemal.

Gute Rechtschreibung und kaum Fehler

Eine mindestens genauso wichtige Rolle hat sicherlich auch die gute Rechtschreibung in der E-Mail gespielt. Auch wenn vermutlich nicht viele Kunden aus dem Kreditkarten-Vergleich auf die Betrugsattacke reingefallen sind, kann die Professionalität der Betrugsmasche durchaus eine gute „Ausrede“ sein, warum man dennoch reingefallen ist. Außer etwas holprigen grammatischen Fehlern fällt in der Junk-Mail nur ein Rechtschreibfehler auf. Dazu kommt, dass die Betrüger geschickt ein Drohszenario aufgebaut haben, um die potentiellen Opfer unter Druck zu setzen. Sie schrieben in der E-Mail, dass bei einer ausbleibenden Reaktion innerhalb von 24 Stunden eine neue Kreditkarte zugesendet werden würde – für eine Gebühr von 49,99 Euro. Um das zu verhindern, sollten die Opfer auf einen Link klicken, über den sie ihre Kreditkarte entsperren können. Dazu notwendig: Die Eingabe aller persönlichen und mit der Kreditkarte verknüpften Daten.

Bei Betrug Sofortmaßnahmen ergreifen

Wer auf die Masche reingefallen ist, der sollte sofort die eigene Bank konsultieren und überprüfen, ob es zu illegalen Handlungen gekommen ist. Auch wenn dies nicht der Fall ist, bietet es sich an, eine MasterCard aus dem Kreditkartenvergleich vorsorglich zu sperren, wenn man das Online-Formular ausgefüllt hat. Die Betrüger könnten auch später noch zuschlagen. Für die Zukunft sollte man sich merken, dass Kreditkartenbanken und Konzerne wie MasterCard nie persönliche Daten via E-Mail abfragen würden. Zudem lohnt es sich, bei Mails wie diesen in Zukunft genau zu überprüfen, wer der Absender ist und wo der jeweilige Link hingeht. So lassen sich Betrügereien meist leicht aufspüren.