Schlecht vorbereitet auf die bargeldlose Welt

Eine Welt ohne Bargeld ist für immer mehr Menschen weltweit denkbar – in Deutschland wird dennoch die Finanzerziehung völlig unterschätzt.

Es sind schockierende Zahlen, die eine neue Statistik von Kantar im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) zeigt. Im Rahmen der Erhebung wurden Eltern von Kindern zwischen 5 und 17 Jahren nach ihrem Fokus bei der Finanzerziehung befragt. Zudem wurden die Eltern gefragt, wie gut sie ihre Kinder auf die Welt der Finanzen vorbereitet sehen. Das Positive am Ergebnis: Beim Bargeld ist die Erziehung in Deutschland weiterhin gut, bei der Welt des modernen Bezahlens gibt es dagegen noch viel Potenzial.

Nur ein Drittel der Kinder ist gut vorbereitet

Eine Kreditkarte im Kreditkarten-Vergleich beantragen? DKB Kreditkarte oder Santander 1plus Visa Card? Tagesgeld oder doch ein Depot? Auf Fragen wie diese wissen in Deutschland wohl nur die wenigsten jungen Erwachsenen eine Antwort. Das liegt an einer doch ausbaufähigen Finanzerziehung – besonders in Hinblick auf die bargeldlose Welt. Laut der Umfrage des BVR ist gerade einmal ein Drittel der Eltern der Meinung, dass ihre Kinder gut auf ein Leben mit bargeldlosen Zahlungen vorbereitet sind. Dies ist eine schockierende Zahl, die zeigt: Es gibt noch viel Nachholbedarf, damit Kinder in Deutschland mit einem guten Wissen in ihre eigene Finanzkarriere starten können.

Relevanz der bargeldlosen Welt nur mittelmäßig

Dass die Kinder in Deutschland so schlecht vorbereitet sind, hat sicherlich verschiedene Gründe. Ein wichtiger ist dabei allerdings, dass die Eltern die Erziehung in Hinblick auf bargeldlose Zahlungsmittel nicht allzu wichtig finden. Laut der Umfrage des BVR sind gerade einmal 57 Prozent der befragten Eltern der Meinung, dass eine Erziehung in Hinblick auf bargeldlose Zahlungen sehr wichtig oder eher wichtig ist. Knapp die Hälfte hält eine Finanzerziehung zumindest was die bargeldlose Welt angeht dagegen nicht für relevant. Dies könnte ein großer Fehler sein, denn die Relevanz von bargeldlosem Bezahlen nimmt von Jahr zu Jahr zu.

Bargeld ist weiterhin Fokus der Beziehung

Es ist allerdings keineswegs so, dass die Deutschen die Finanzerziehung ihrer Kinder komplett schleifen lassen würden. Immerhin gaben in der Umfrage 96 Prozent der Eltern an, dass sie die Erziehung mit Bargeld für sehr wichtig oder eher wichtig halten. Das ist grundsätzlich eine gute Nachricht, allerdings muss sich noch etwas am Fokus verändern. Bargeld wird hierzulande zwar weiterhin für eine lange Zeit wichtig sein, doch die Welt entwickelt sich dennoch weiter. Sind die Kinder nicht auf die Welt des bargeldlosen Bezahlens vorbereitet, drohen schlichtweg große Gefahren – Fehler kann man in der Welt der Finanzen nämlich sehr viele machen.